IV.2 (16). Etappe: Waidhaus - Klingenthal 135 km / 1.846 hm
Zum Glück konnte ich um 7:00 starten, weil mich wieder ein ordentlicher Ritt über den Oberpfälzer Wald hinein ins Erzgebirge erwartete. Die westliche "Nase" Tschechiens wurde durchquert, also über Cheb - Franzensbad - Kraslice hinein und hinauf nach Klingenthal. Es ist das ehemalige Sudentenland mit wechselvoller Geschichte voller Okupation und Vertreibung; die Spuren sind sichtbar; sie werden am folgenden Tag dokumentiert. |
Fast den ganzen Tag geht es auf der St 2154, einer perfekt ausgebauten "Grenzlandstraße". Sie ist mit EU-Mitteln gefördert. Der glatte Belag lässt es wunderbar rollen; kaum Verkehr. |
Unerwartete Umleitungen "erfreuen" den Radler. Im Gebirge kann man sich keine 20 km zusätzlich leisten. Nachfragen, ob man mit dem Rad durchkommt, hilft manchmal, hier musste ich es einfach riskieren - es klappte! |
Schon um 11.30 Uhr war ich in Waldsassen, hatte also Zeit, die prächtige Bibliothek des Zisterzensierinnen-Klosters zu besichtigen. Das Erste nach der Grenze sind stets - auch im Nichts - die Asiamärkte der Vietnamesen: Billigschrott - für wen??? |
Auf dem Weg nach Cheb - kurzfristig starker Verkehr - verlässt man Deutschland und fährt nach Tschechien. Für mich "Westler" ein schönes Gefühl dieses Europa ohne Grenzen (wie nach Frankreich). |
Cheb/Eger (Stauferstehle) hat eine schön herausgeputzte Altstadt. Die Stahlstehle (Bild) zeigt mit ihrem Schatten die Uhrzeit an. Um 12:00 Uhr liegt der Schatten auf der in den Boden eingelassene Zeitleiste. Ich denke bei Eger natürlich an Wallensteins Ermordung und an den Rat meines Freundes FJ, die Stadt schnellstens zu verlassen. |
In Franzensbad / Františkovy Lázně weilte natürlich auch schon JWG; er war immer vor mir da, speziell in dieser Bädergegend. Hier (ver)leitet mich ein markantes Radwegeschild nach Kraslice (47 km), zunächst einmal einen 7 km langen Umweg zu fahren; ich wechsle dann wieder auf die Straße. |
Ich komme dann noch einmal in den Badeort und sehe die prächtigen Stadthäuser, meist Pensionen.
..., zurück in Deutschland, Klingenthal / Sachsen zunächst einmal mit Verfall und dominanter NPD-Landtagswahlwerbung empfängt. |
auf der Weiterfahrt nach Norden (schwierige Orientierung über Feldwege) diese Schlossruine. |
Im Ort selbst erlebe ich auf dieser Strecke einmalig die Botschaft "ausgebucht". Ich muss also nach langem Ritt noch einmal 300 hm die Grenzstraße hoch und nehme dann die erste freie und überteuerte Unterkunft: Pension Marica (Ü/F 50 EUR).
Das Essen im "Aschbergschänke" war billiger, aber schlecht bis eklig (Mixed Grill). Der Gewitterhimmel hält, was er verspricht: Nach dem Essen prasselt Starkregen herab. Die Tour war mit 135 km fast zu lang. Aber im davorliegenden Kraslice sind die Unterkünfte doch arg heruntergekommen. |
Waidhaus - Klingenthal (Statistik)
Temperatur | hm | km | Fahrzeit | Ø | Höchst-km/h | Wetter | Wind |
16,5°-28° | 1.846 | 134,62 | 07:45:01 | 17,37 km/h | 64,09 | sommerlich warm | 2 Bft SO |